Als ich im Frühling 2018 in Kappeln ablegte, war mir noch nicht bewusst, welch beeindruckende Reise auf mich wartet.
Helgoland, Norderney und die Niederlande waren die ersten Stationen des Törns. Bedingt durch anhaltenden starken Südwestwind auf der Nordsee entschied ich mich für die quer durch das Land führende „Stehende Mastroute“.
Eine gewagte Entscheidung, da die Binnenkanäle in den Karten kaum tiefer ausgewiesen sind als der Tiefgang meines Bootes. Doch bis auf eine leichte Grundberührung ging alles gut.
Der Weg führte mich weiter auf dem Ärmelkanal nach Belgien, Frankreich, zu den Kanalinseln Guernsey und Jersey. Der beeindruckende Le Mont Saint Michel gehörte zu einem der Höhepunkt dieser Reise.
Die Bretagne mit einem Tidenhub von bis zu zwölf Metern wird in genauso tiefer Erinnerung bleiben wie die Überquerung der Biskaya mit ihrer hohen Atlantikdünung hinüber nach Galizien. Interessante Häfen an den Küsten der Iberischen Halbinsel, die portugiesischen Metropolen Porto und Lissabon und die breiten Traumstrände des Atlantik lagen auf meiner Route. Afrika ist hier schon zum Greifen nah.
Besonders geschichtsträchtig sind die Häfen der Algarve in Portugal und Andalusiens in Spanien, von denen aus die größten Seefahrer zur Entdeckung der Neuen Welt aufgebrochen sind.
Mit dem Erreichen der südlichsten Festlandspitze Europas an der Straße von Gibraltar geht ein seglerischer Traum in Erfüllung.
Route gesamt: 2.435 Seemeilen
Die Impressionen dieser Reise habe ich gemeinsam mit der Grafikdesignerin Marita Heydenreich in einem Bildband mit vielen Photographien und Erlebnisberichten festgehalten.
Buch: Von Kappeln nach Gibraltar • Segelsommer an Europas Westküsten – Auf dem Weg ins Mittelmeer